Holzbrücke im Kaurinui Tal
Kaurinui Valley, Neuseeland, 1995
Richard Smart
Richard Smart

Hundertwassers Wohnorte

Im Jahr 1973 reiste Hundertwasser zum ersten Mal nach Neuseeland anlässlich einer Einladung durch die City Art Gallery in Auckland und der Eröffnung seiner Ausstellungstournee durch Museen in Neuseeland und Australien.
1975 erwirbt er eine Farm in der Bay of Islands und beschäftigt sich fortan damit, sein Land der Natur zurückzuerstatten. Hundertwasser, der lange vor der Entstehung der ökologischen Bewegung ein Vorläufer der "Grünen" war, hat im Kaurinui Tal mehr als 100.000 Bäume gepflanzt, nicht um Holz zu produzieren, sondern um den Boden, das Wasser und die Luft zu verbessern und um der Schönheit willen. Er baute Kanäle, Teiche und Pflanzenkläranlagen, nutzte Solar- und Wasserenergie und verwendete die Humustoilette Im Garten der Glücklichen Toten wurde seine Idee der ökologischen Bestattung verwirklicht.
Auch auf seinem Land betätigte sich Hundertwasser als „Architekturdoktor“, gestaltete vorhandene Bauten um und stattete sie mit Grasdächern aus. Das Bottlehouse wurde 1978/79 mit Glasflaschenwänden gebaut. Der ehemalige Schweinestall (Pigsty) wurde 1994/95 mit Wänden aus Erdziegeln und Brennholzscheiben neu gestaltet. Die Mountain Hut (Berghütte) ist in den Hang eines Hügels gebaut, so dass drei Viertel der Höhe der Rückseite der Hütte von der natürlichen Lehmerde gebildet werden. Aufschlussreich sind Dokumente im Hundertwasser Archiv wie eine Liste aller Baumarten, die im Kaurinui Valley gepflanzt wurden, oder Hundertwassers handschriftliche Planzeichnungen, die meist Besuchern oder kurzfristigen Bewohnern seines Landes zur Orientierung dienen sollten. https://livinghundertwasser.nz/